Die Geschichte der Schützenbruderschaft
Aus den wenigen noch erhaltenen Dokumenten geht hervor, dass die Gründung der Bruderschaft wohl in jener Zeit stattfand, welche den Bestand des katholischen Glaubens durch die Wirren der Reformation und durch den spanischen-holländischen Krieg gefährdet war. Die Gründung der Bruderschaft verfolgte den Zweck, alt hergebrachtes wertvolles Brauchtum verankert in dem katholischen Glauben und den christlichen Sitten aufrecht zu erhalten und im Notfall auch mit Waffengewalt zu schützen, getreu dem Wahlspruch: Glaube - Sitte - Heimat.
Wir schreiben das Jahr 1558. In dieser dunklen und wirren Zeit, taten sich die Männer aus Wyler zusammen, um diesem Wahlspruch Folge zu leisten und gründeten die St. Johannes Schützenbruderschaft. Seit dem Jahre 1742 wurden die Aktivitäten und die Vorgeschichte der Bruderschaft in einer Chronik niedergeschrieben. Doch leider ging dieses Buch, wie auch fast alle anderen Unterlagen, Kirchenfahne, Königskette, Säbel und Orden in den Wirren des 2. Weltkrieges verloren.
Im Jahre 1800 wurde das Fahnenschwenken in der heutigen Art von den Schützen übernommen. Dieses Schwenken stellt die Fesselung und die Entfesselung des hl. St. Sebastianus dar. 1931 trat die Bruderschaft aus Wyler dem Bund der historischen Bruderschaften in Deutschland bei. Während der Naziherrschaft in Deutschland wurde die Bruderschaft von 1936 an, 16 Jahre lang in den Ruhestand versetzt. Die Schützen aus Wyler waren nicht bereit dem nationalen Schützenbund mit dem Hakenkreuz in der Fahne beizutreten.
Erst im Jahre 1952 wurde die Bruderschaft mit dem alten Leitspruch, Glaube - Sitte - Heimat wieder ins Leben gerufen. Viele niederländische Mitbürger von jenseits der Grenze aus dem benachbarten Lagewald traten der Bruderschaft bei. Aus diesem Grund erhielt sie ihren heutigen Namen, St. Johannes Schützenbruderschaft Wyler - Lagewald.
Die 400 Jahrfeier fand im Jahre 1958 in Wyler statt und über 900 Schützen aus den umliegenden Vereinen besuchten das kleine Grenzdorf. Für die über 30 jährige Freundschaft mit den Schützen aus dem niederländischen de Horst und die Förderung des europäischen Gedankens, wurde die Bruderschaft 1995 mit dem Kranich-Orden ausgezeichnet.
In den vergangenen Jahren wurden die alten Satzungen etwas gelockert und es konnten nun auch andersgläubige Mitbürger und Frauen der Bruderschaft beitreten. Heute besteht die Bruderschaft aus einer Seniorenabteilung und der Jugend- und Schülerabteilung. Auch werden in jedem Jahr Jungschützen zu Fahnenschwenker ausgebildet.
Möge die St. Johannes Schützenbruderschaft Wyler - Lagewald noch viele Jahre weiterleben und die Jugend das Erbe der Väter weiterführen im Sinne von Glaube - Sitte - Heimat.